Lise-Meitner-Gymnasium

Schwarzer Zucker- Rotes Blut

16. Juni 2025 / Geschichte, Unsere Schule

Bewegte und bewegende Bilder im Forum: Lise-Schüler:innen der Stufe 10 besuchen den Dokumentarfilm „Schwarzer Zucker- Rotes Blut“ und treffen eine Zeitzeugin 

Am Dienstag 20.5. besuchte eine Gruppe von Schüler:innen der 10d, b und c eine ganz besondere Veranstaltung des Rahmenprogramms von „Zukunft braucht Erinnerung“: Luigi Toscanos Dokumentarfilm „Schwarzer Zucker – Rotes Blut“.
Luigi Toscanos großformatige Porträts von Shoah-Überlebenden waren vom 8.-30.5.25 auf dem Forums-Vorplatz ausgestellt und hatten so manche Schüler:in oder Lehrer:in auf dem Weg vom Busbahnhof zur Schule schon innehalten lassen. Aber der Film und die anschließende Begegnung mit dem Regisseur und der aus der Ukraine zugeschalteten Protagonistin Anna Stryshkowa bildeten ein Erlebnis von viel größerer Intensität.
Die Geschichte von Anna, die als Kleinkind in Auschwitz inhaftiert und dort den medizinischen Versuchen der Nazi-Ärzte ausgesetzt gewesen war, später glücklicherweise gerettet, adoptiert, aber auch leider zunächst und für viele Jahre ihrer Identität beraubt wurde, bis es Luigi Toscano schließlich gelang, mit Hilfe des LKA Stuttgart und einem Historiker:innenteam der Gedenkstätte Auschwitz ihre wahre Herkunft herauszufinden, ging sehr vielen Schüler:innen unter die Haut. Nicht anders ist es zu erklären, dass die 90 Filmminuten in großer Konzentration verbracht wurden und auch zu sehr persönlichen Nachfragen führten, die Anna – inzwischen 83 Jahre alt und neben ihrer Tochter Olga zugeschaltet – sehr offen beantwortete.

„Wie kann man nach solchen Erlebnissen jemals wieder jemandem vertrauen?“, fragte zum Beispiel eine Schülerin nachdenklich. Und Anna berichtete daraufhin, dass auch unter den schwierigen Bedingungen im Konzentrationslager unter vielen Inhaftierten eine große Solidarität geherrscht habe und die größeren Kinder auf die kleinen aufgepasst hätten.

Eine besondere Brisanz lag sicher in der Tatsache, dass Anna bis heute in Kiew lebt und dort wieder Krieg erleben muss. Sehr eindrucksvoll erklärte sie den Schüler:innen ihre Motive und wiederholte mutig, was auch schon im Film zu hören war: „Ich habe Hitler überlebt und werde auch Putin überleben.“

Es ist ein besonderes Geschenk, Zeitzeug:innen direkt oder zumindest dank digitaler Tools fast live begegnen zu können. Solange das noch möglich ist, sollten wir jede Gelegenheit dazu nutzen. Luigi Toscano zeigt uns, dass Kunst – z.B. in Gestalt von seinen Fotografien oder seinen filmischen Dokumenten - eine ganz besondere Kraft hat, Menschen zu erreichen und als Kämpfer:innen für unsere Demokratie zu gewinnen. Und solche Bilder bleiben.  (SLE)

 

 

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