Projekt „Gewaltfrei lernen“

Auch dieses Jahr nahmen unsere 5.Klassen und unsere beiden internationalen Klassen erneut am Projekt „Gewaltfrei Lernen“ teil. Dieses besteht für jede Klasse aus einem dreiteiligen Workshop, der jeweils von den Klassenlehrer:innen begleitet wird und unsere Schüler:innen stärken soll, in Konfliktsituationen friedliche Lösungen zu finden und sich für andere einzusetzen.

Wieder gelang es dem Trainer Örs sehr schnell, einen sehr persönlichen Draht zu den Schüler:innen zu spannen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er immer mit ganz konkreten Fallbeispielen arbeitet und sein großes schauspielerisches Talent gekonnt und stets sehr humorvoll einsetzt. 

Spielerisch und sprachlich sehr sensibel gelang es ihm, auch sehr schwierige, teils tabuisierte Themen wie häusliche Gewalt und Missbrauch anzusprechen und die Kinder zu ermutigen, sich in solchen Fällen Hilfe bei ihren Lehrer:innen oder anderen vertrauten Ansprechpartner:innen wie unseren Schulsozialpädagoginnen zu suchen.

Wichtig war innerhalb des Workshops auch das Thema sexuelle Orientierung. Denn Konsens ist für uns alle der respektvolle Umgang mit und die Achtung von Vielfalt in unserer Schulgemeinde. 

Methodisch waren die Themen an sehr unterschiedliche Übungen angebunden, welche viel mit Bewegung verknüpft wurden. Von den Schüler:innen sollten dabei oft neue Tandems gebildet werden, um die Klassengemeinschaft zu fördern und zu zeigen, dass man auch mit Kindern zusammenarbeiten kann, die man noch nicht so gut kennt – sei es bei Selbstverteidigungsübungen oder bei der Ballmassage.
Immer wieder waren die Schüler:innen dazu aufgefordert, Entscheidungen zu treffen. Und zwar für sich persönlich, ganz individuell und begründet.

„Mit wem möchtest du am liebsten in der Klasse sein – mit dem Kind, welches freundlich auf dich zugeht oder mit dem, was dich anschreit und beleidigt?“

„Ich finde, es ist okay schwul zu sein.“
Gruppenzwang wurde spielerisch entlarvt, wobei der Trainer den Kindern viel Verständnis entgegenbrachte und auch signalisierte, wie schwer es manchmal ist, Zivilcourage zu beweisen. 
Damit steht dieses Projekt ganz im Zeichen von Demokratiebildung, welche am Lise künftig noch mehr in den Fokus genommen werden soll – und zwar auch schon für unsere jüngsten Schüler:innen.

Nach den drei Workshop-Einheiten war allen klar: das wollen wir auch im nächsten Jahr mit den neuen 5ern wiederholen! (Sle)