Lise-Meitner-Gymnasium

Krakaufahrt 2022

08. August 2022 / Geschichte, Exkursionen, Fahrten- & Austauschprogramm

Ein Reisebericht

Nachdem die Krakaufahrt in den letzten beiden Jahren wegen der Covid-Pandemie ausgefallen war, konnte sie 2022 wieder normal stattfinden. Dieses Jahr begleiteten Frau Germer und Frau Heister die Fahrt, die der Umwelt zuliebe mit dem Zug anstatt mit dem Flugzeug angetreten wurde.

Über den Winter und Frühling hatte es bereits einige Vortreffen in den Mittagspausen gegeben und wir schauten vor der Fahrt am 12.5. den Film „Schindlers-Liste“, der die Geschichte des Fabrikanten Oskar Schindler erzählt. Dieser hatte während der NS Zeit Krakauer Juden das Leben gerettet, indem er sie in seiner Fabrik anstellte und sie so vor dem Holocaust bewahrte.

Als alle Abiturprüfungen abgelegt worden waren, begann die Fahrt für die 19-köpfige Gruppe am 23.5. morgens um 4:26 Uhr am Kölner Hauptbahnhof mit der Abfahrt unseres Zuges nach Berlin und dann über Frankfurt/Oder und Breslau nach Krakau. Schließlich kamen wir mit einer knappen halben Stunde Verspätung in Krakau an und bezogen unsere Zimmer in den Antique-Apartments im Stadtzentrum Krakaus.
Nach einem Geldumtausch waren wir nun bereit während unserer Freizeit, das abendliche Krakau zu erkunden, etwas zu essen und in einer der vielen Bars das polnische Nachtleben kennen zu lernen.

Unser erster ganzer Tag in Krakau begann morgens mit einer Stadtführung durch Krakaus jüdisches Viertel Kazimierz. Im Zuge der Führung besuchten wir die Remuh-Synagoge und schauten uns das Denkmal aus Stühlen am Plac-Bohaterów Getta an, das an den Abtransport aus dem Krakauer Ghetto während der NS- Zeit erinnert und an die Schicksale der von dort aus abtransportierten Juden. Ihren Abschluss fand die Führung in der Schindler-Fabrik, die heute eine Ausstellung zu Krakau während des Nationalsozialismus beherbergt. Durch diese Ausstellung befassten wir uns nun noch detaillierter mit dem Krakau der NS-Zeit, den Schicksalen vieler Menschen und besonders mit denen der Juden und Menschen, die nicht Teil des NS-Weltbilds waren.

Danach hatten wir bis abends Freizeit, die wir zum Teil dafür nutzten, die polnische Küche kennen zu lernen und Krakau weiter zu entdecken. Bevor wir später in unser Abendprogramm starteten, trafen wir uns alle gegen 19.00 Uhr in einem unserer Apartments, um die Erlebnisse des Tages zu reflektieren und das Programm des nächsten Tages zu besprechen.

Nachdem wir den Dienstagabend alle frei gestaltet hatten, konnten wir Mittwoch etwas länger schlafen, bevor wir um 11.00 Uhr die Bahn zu einem Park in einem Bezirk am Stadtrand Krakaus nahmen. Auf dem Gelände des Parks befand sich früher das Konzentrationslager Plaszow. Durch den Park, der kürzlich mit Infotafeln zum Konzentrationslager ausgestattet worden ist, machten wir in kleinen Gruppen Spaziergänge, studierten die Tafeln und ließen den Park auf uns wirken. Am Ende der Besichtigung diskutierten wir, ob der Park in seinem derzeitigen Zustand als Erinnerung an den Holocaust ausreicht oder ob mehr im Hinblick auf die Erinnerungskultur getan werden müsse (z.B. ein Museum zu errichten). Für den Rest des Tages hatten wir Zeit, die wir frei nutzen konnten, um unseren persönlichen Interessen zu folgen.

Donnerstag begann der Tag für unsere Gruppe früh, da wir um 8.30 Uhr mit dem Bus zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz aufbrachen. Nach einer 1 ½stündigen Fahrt erreichten wir schließlich die Gedenkstätte und besichtigten diese mit einer eigenen Gruppenführung, in der wir tiefe Einblicke in die Ausstellung und das Lager insgesamt bekamen. Danach stiegen wir wieder in den Bus, der uns zum Außenlager Birkenau brachte, das wir fußläufig, umfangreich erkundeten.   

Als wir nach der Busfahrt wieder im Hotel angekommen waren, versammelten wir uns zu einer zwanglosen Nachbesprechung, bei der jeder frei war, seine Gedanken zu teilen. Unseren letzten Abend konnten wir je nach Gefühlslage frei gestalten, bevor wir am Freitag unseren Heimweg antraten.

Die Rückfahrt verlief bahntypisch abenteuerlich, aber am Ende sind wir nach einer langen Bahnfahrt sicher zuhause angekommen, haben uns weitergebildet und auch viele Eindrücke vom modernen Krakau und heutigen Polen gewonnen.   

Simon Husemann, Q2

   

 

 

 

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